Vor 10 Tagen hat in Winterthur ein Passant durch sein Eingreifen eine junge Hundehalterin und ihren Golden Retriever vor der Attacke eines entwichenen aggressiven Kampfhundes retten können. Mehr als verständlich, dass die Rufe nach einem Verbot von Kampfhunden (wieder) laut werden, nachdem die Mehrheit des Kantonsrates das vor zwei Monaten in der Debatte über das neue Hundegesetz unbegreiflicherweise anders gesehen hat. Allerdings ging in zweiter Lesung dann neben dem Hauptantrag, wonach es nur einer Bewilligung für die Haltung für „Hunde mit erhöhtem Gefärdungspotenzial“ bedarf, doch noch ein Variantenantrag der EVP durch, der deren Aufzucht und Zuzug verbieten will. Dank der EVP, die zusammen mit einzelnen Politikern aus SP, EDU, CVP und FDP anschliessend erfolgreich das Behördenreferndum ergriff, können die Stimmbürger deshalb noch diesen November an der Urne entscheiden, ob die Haltung solcher Hunde weiterhin mittels Bewilligung möglich sein soll oder ob in Zukunft ein Kampfhundeverbot gilt.
Und wie wenn es noch eines Beweises bedurft hätte: Nur eine Woche später macht folgende Meldung aus Biel die Runde: „Pitbull beisst Hündchen zu Tode und verletzt dessen Halter.“! Nicht auszudenken, was hätte passiert können, wären den beiden Kampfhunden (erneut) ein wehrloses Kind in die Quere gekommen – oder wenn kein mutiger Passant mit dem Taschenmesser den Kampfhund ausser Gefecht gesetzt hätte.
Die Vorfälle zeigen mit aller Deutlichkeit, dass Hunde, die vor allem deshalb gehalten werden, um sie aus fragwürdiger Motivation heraus als Kampfhunde abzurichten, in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Ein Verbot der rund 600 Kampfhunde trägt dazu bei, solche tragischen Vorfälle zu minimieren und liegt nicht zuletzt im Interesse der rund 59'400 verantwortungsvollen Halter aller anderen Hunderassen!
Thomas Ziegler,
Kantonsrat EVP Kanton Zürich