Schweiz-Bashing

Schweiz-Bashing

Für Niklaus Hari, Leiter Kommunikation, macht es sich zu einfach, wer fröhlich auf die Schweiz eindrischt.

Die Schweiz hat sich bewegt in letzter Zeit. Sie hat die OECD-Standards inkl. Gruppenanfragen übernommen. Den USA wurden weitreichende Zugeständnisse gemacht. Das Bankgeheimnis ist durchlöchert. Die Abgeltungssteuer sichert Deutschland, Grossbritannien und Österreich Milliardenzahlungen. Dennoch will die SPD das Abkommen ablehnen. Die Schweiz komme zu gut weg. Man will ihr nun ein für allemal beikommen.

 

Derweil ist die Bereitschaft klein, gegen die eigenen Steueroasen vorzugehen. Die Trusts nach englischem Recht sind ein einziges Steuerschlupfloch. Der US-Staat Delaware ist weltweit eines der grössten Steuerparadiese. Alle britischen Steueroasen sind vom Abkommen mit der Schweiz ausgenommen. Obwohl grundsätzlich Reziprozität vereinbart worden ist, die Schweiz also von der Gegenseite ebenfalls eine Abgeltungssteuer einfordern kann. So war das nicht gemeint!

 

Völlig absurd ist der neuste Vorwurf: mit der Verteidigung der Euro-Untergrenze betreibe die Schweiz einen unfairen Währungskrieg, schlimmer noch als China. Mit Verlaub: die Volksrepublik hält ihre Währung künstlich tief, um günstiger exportieren zu können. Die Schweiz hingegen bekämpft die Aufwertung des Frankens infolge der Flucht der Anleger in ihren sicheren Hafen. Man wird den Eindruck nicht los, dass die Schweiz mit solchen Aktionen zum Prügelknaben gestempelt werden soll. «Alli gäg di Chline» war aber schon auf dem Pausenplatz zu einfach.

 

Niklaus Hari, Leiter Kommunikation