„Live Earth“ – für wen?

„Live Earth“ – für wen?

Thomas Wirth, EVP-Mitglied in Dietikon, schreibt über den Grossanlass "Live Earth".

150 Bands sangen im Rahmen von „Live Earth“, und im Fernsehen und im Internet sahen sich weltweit gegen zwei Milliarden Personen die Übertragungen an. Dabei sollte auf die Klimaveränderung aufmerksam gemacht werden, mit dem Ziel, den weltweiten CO2-Ausstoss verringern zu helfen. Die Frage nach dem Nutzen dieser Veranstaltung sei erlaubt. Ein Popkonzert kann eine tolle Sache sein, und ich habe oft erlebt, dass auch legitime soziale oder gesellschaftskritische Aspekte eingestreut werden. Das x-tausendfache Publikum übernimmt unkritisch irgendwelche Meinungen und frisst dem oder den Stars auf der Bühne quasi aus der Hand. Man geht dann nach Hause mit dem guten Gefühl, etwas für die Welt getan zu haben.

 

Wenn sich beim „Live Earth“ Spektakel biertrinkende Fans vor der Bühne vergnügen, während z.B. die Band UB40 ihr „Falling in love with you“ zum besten gibt, hat das kaum etwas mit Klimaschutz zu tun. Dieser muss dann wohl eher als Legitimation für den Anlass hinhalten. Oder die Moderation bei SF2: auf die Frage nach seinem Beitrag zum Klimaschutz meinte ein Gast im Studio, er würde seine Batterien zurückbringen statt sie in den Abfall zu werfen, und auch Glas etc. trennen. Was für ein erbärmliches Engagement für ein solch wichtiges Thema und den Grossanlass dazu! So ist auch für uns in der EVP ist das Gebot der Stunde, Nägel mit Köpfen zu machen, wenn es um den Klimaschutz geht. Und Rock- und Popkonzerte sollen das bleiben, was sie sind: ein emotionales Massen-Erlebnis für Fans, die ihre Stars feiern.

 

Thomas Wirth, Dietikon