Kein Kniefall

Kein Kniefall

Zwar spät und mit dem Rücken zur Wand, aber immerhin: Der Bundesrat hat in Sachen Bankgeheimnis den richtigen Weg eingeschlagen und damit keinen Kniefall gemacht, sondern Mut bewiesen.

Es braucht in der Politik tatsächlich Mut, ethische Werte über den kurzfristigen Gewinn zu stellen und  einzugestehen, dass der bisherige Weg, den die Schweiz betreffend Bankgeheimnis praktizierte, anderen Staaten gegenüber unfair war. Die Schweiz half Ausländern seit vielen Jahren und in grossem Stil, ihr Vermögen unversteuert und sicher in unserem Land zu parkieren. Der EVP war das immer ein Dorn im Auge. Im Februar 2006, also vor gut 3 Jahren,  schrieb die EVP in ihr Parteiprogramm:“Die Steuerhinterziehung ist wie der Steuerbetrug dem normalen Strafrecht zu unterstellen. Damit wird das Bankkundengeheimnis gegenüber den Steuerbehörden gelockert, was aus Gerechtigkeitsgründen zu begrüssen ist.“ Diese Forderung kam damals fast einem Landesverrat gleich. Sie entspricht genau dem, was jetzt beschlossen wurde. Dazu brauchte die EVP keine prophetische Gabe, sondern ganz einfach das Wissen, dass sich unethisches Verhalten nie endlos lange halten lässt – glücklicherweise. Die Schweiz hat genug andere Stärken, mit denen sie  punkten kann. Das wird  auch für den Bankensektor von Bankfachleuten bestätigt.

 

Regula Streckeisen, Präsidentin EVP TG, Egnach