Hochentwickelte Gesprächskultur

Hochentwickelte Gesprächskultur

Heiner Studer betont, dass man auch als Christ zu unterschiedlichen Schlüssen kommen kann. Wichtig ist, dass man dennoch fair bleibt.

Bei umstrittenen Geschäften laden wir gerne profilierte Mitglieder aus dem breiten Parteienspektrum als Rednerinnen und Redner ein. Sie seien bei uns freundlich aufgenommen worden, man hätte ihnen wirklich zugehört, auch wenn ihre Haltung nicht der EVP-Linie entsprach, ist die jeweilige Reaktion. Für diese Wahrnehmung bin ich dankbar.

 

Am 29. November 2009 stimmen wir u.a. über zwei Volksinitiativen ab, welche auch in unseren Reihen zu teilweise emotionalen Diskussionen führten. Es gibt immer wieder Themen, bei welchen wir als Christen zu unterschiedlichen Folgerungen gelangen. Bei der Minarettinitiative ergab sich an der Delegiertenversammlung eine deutliche Nein-Empfehlung, beim Kriegsmaterial-Exportverbot sprachen sich ebenso viele für ein Ja wie für ein Nein aus, was naheliegenderweise zur Stimmfreigabe führte. Ich freue mich sehr, dass wir in der EVP eine hoch entwickelte Gesprächskultur haben.

 

Stimmfreigabe bedeutet nicht, sich zu neutralisieren. Vielmehr sind beide parteiinternen Positionen klar zu formulieren und zu kommunizieren. Dies gibt den einzelnen Mitgliedern eine gute Basis für die eigenverantwortliche Entscheidungsfindung. Aus diesem Grund sind Walter Donzé als Gegner und der Schreibende als Befürworter des Kriegsmaterial-Exportverbotes in verschiedenen Medien präsent. Auf diese Weise nehmen wir Bezug auf die 9 Werte fürs Leben, Werte für die Schweiz, welche wir als EVP anfangs 2007 herausgaben. Im vorliegenden Fall sind die Werte «Verantwortung», «Wertschätzung» und «Zielorientierung» angesprochen. Es ist spannend, von Zeit zu Zeit das eigene Handeln an unseren 9 formulierten Werten zu überprüfen.

 

Heiner Studer,
Präsident der EVP Schweiz