Freiheit und Würde für alle

Freiheit und Würde für alle

EVP-Generalsekretär Joel Blunier über den globalen Menschenhandel.

 

 

 

 

Ende Mai findet das erste Treffen der EVP-Arbeitsgruppe „Menschenhandel/Sex-Trafficking“ statt. Die Resonanz auf den Aufruf zur Mitarbeit war sehr ermutigend. Das Thema scheint von grossem Interesse und topaktuell zu sein.

 

Neu ist der Menschenhandel oder die Sklaverei aber keineswegs. Gegenwärtig lese ich die Biografie des englischen Unterhausabgeordneten William Wilberforce. Er hat nach jahrzehntelangem Kampf und mit tatkräftiger Unterstützung einflussreicher Kreise Ende des 18. Jahrhunderts die Abschaffung des Sklavenhandels im britischen Königreich bewirkt. Gemäss Schilderungen des Biografen war die Sklaverei eine „Geisteshaltung, die so fest verflochten war mit dem Gewebe der Menschheitsgeschichte, dass man ihre Fäden kaum erkennen, geschweige denn herausziehen konnte“.

 

Offiziell ist Sklaverei heutzutage praktisch weltweit verboten. Verschwunden ist sie allerdings nicht. Abermillionen von Menschen leben noch heute in sklavereiähnlichen Abhängigkeitsverhältnissen – nicht nur Opfer von Frauenhandel, sondern auch zahllose Kinder oder ganze Gesellschaftsschichten, wie die indischen „Unberührbaren“ (Dalits). Angesichts der Grösse, Tragweite und Unfassbarkeit dieses Problems kann man sich fragen, was die EVP auf politischer und eine Vielzahl weiterer Akteure auf zivilgesellschaftlicher Ebene auszurichten vermögen. Das Beispiel von William Wilberforce ermutigt mich aber, den Kampf gegen diese soziale Ungerechtigkeit und „Geisteshaltung“ aufzunehmen. Freiheit und Würde jedes Menschen ist Gottes Programm. Es soll auch unsere Geisteshaltung und Motivation sein.

 

Joel Blunier,

Generalsekretär der EVP Schweiz