Dignitas – wie lange noch?

Jenseits von Gut und Böse: seit kurzem leistet Dignitas mit dem Luftballongas Helium Suizid, nimmt damit einerseits den qualvollen Tod der Sterbewilligen in Kauf und umgeht andererseits jede ärztliche Kontrolle. Jetzt muss die Politik die Notbremse ziehen.

Die Nachricht ist kaum mehr zu überbieten: seit kurzem leistet Dignitas Sterbehilfe mit dem Luftballongas Helium und kann damit jede ärztliche Kontrolle umgehen. Wer in die Fänge der Todessekte gerät, hat keine Aussicht mehr auf ein vielleicht helfendes Gespräch mit einem Arzt, auf ein Leben und Sterben in Würde, sondern nur noch den qualvollen Erstickungstod vor Augen. Selbst der Zürcher Staatsanwaltschaft ist das nun zuviel: die zu Beweiszwecken festgehaltenen Video­bilder seien „kaum zumutbar“, es brauche nun endlich ein griffiges Gesetz.

 

Genug ist genug: jetzt muss der Staat die Notbremse ziehen und Dignitas das Handwerk legen, bis sich Politik und Gesellschaft darüber klar geworden sind, wie es mit der Sterbehilfe weitergehen soll. Während der Ausbau der Palliativmedizin harzt und kaum voran kommt, führt Dignitas die Untersuchungsbehörden ein ums andere Mal vor.

 

Mit der Parlamentarische Initiative 07.480 von EVP-Nationalrat Ruedi Aeschbacher, welche die Beihilfe zum Suizid verbieten will, wenn es sich bei den Sterbewilligen um nicht in der Schweiz ansässige Personen aus dem Ausland handelt, könnte wenigstens der grassierende Sterbetourismus in unser Land unterbunden werden. Die menschenunwürdigen Praktiken von Dignitas gehören ein für alle mal gestoppt.

 

Zürich, den 18. März 2008/nh