Tag für Tag sterben in der Schweiz vier Menschen an den Folgen des Alkoholmissbrauchs – 1600 Menschen pro Jahr. Dies sind die offiziellen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit. Alkohol fordert viermal mehr Opfer als der Strassenverkehr. Der Missbrauch der Volksdroge Alkohol bleibt brandaktuell.
Einer Mehrheit des Nationalrates ist das piepegal. Ihre Entscheide für ein regelrechtes Alkoholfördergesetz zeugen von erschreckender Faktenresistenz und unerträglicher Ignoranz. Nicht nur hat sie die Vorschläge des Ständerates für Mindestpreise und Verkaufseinschränkungen verworfen, sondern gleich auch noch das geltende Verbot für Vergünstigungen von Spirituosen gestrichen. Ein «Aufruf zum Flatrate-Saufen», wie Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf richtig bemerkt hat.
Studien zeigen: Mindestpreise sind wirksam. Genf macht gute Erfahrungen mit dem nächtlichen Verkaufsverbot. So kann man den Alkoholmissbrauch eindämmen und die Ziele des Gesetzes erreichen. Dafür kämpft die EVP mit den Kantonen, den Städten, dem Polizeiverband und Suchtfachleuten. Hoffentlich korrigiert der Ständerat die unseligen Entscheide des Nationalrates!
Ruedi Löffel, Grossrat EVP BE